Was ist Chiropraktik?

Chiropraktik ist eine manuelle Behandlungsmethode aus dem späten 19. Jahrhundert, deren Ziel es ist, Bewegungsstörungen einzelner Gelenke und deren Folgen vorzubeugen bzw. diese zu behandeln. Im Zentrum der Chiropraktik steht die gestörte Funktion der Wirbelsäule und die Auswirkung dieser Störung auf das Nervensystem.


Was ist eine Blockade?

Unter einer  Blockade bzw. einer chiropraktischen Subluxation versteht der Chiropraktiker die Bewegungseinschränkung eines Gelenks der Wirbelsäule oder der Gliedmaßen. Im Gegensatz zu einer Subluxation im schulmedizinischen Sinn ist eine chiropraktische Subluxation auf einem Röntgenbild nicht sichtbar.

Zwischen den Wirbeln treten Nervenstränge aus dem Rückenmark aus, welche für einen ungestörten Informationsfluss zwischen Gehirn, Muskulatur, Haut und allen anderen Organen sorgen. Blockaden der Wirbelsäule können diesen Informationsfluss stören und zu Steifheit, Bewegungsunlust, Muskelverspannungen, Schmerzen sowie zu Fehlfunktionen innerer Organe führen.

Liegen Blockaden vor, nimmt das Tier meist Schonhaltungen ein, um die fehlende Beweglichkeit der Wirbelsäule zu kompensieren. Diese Schonhaltungen führen schließlich zu einer vermehrten mechanischen Belastung anderer Wirbelsäulenabschnitte bzw. Gelenke der Gliedmaßen. Diese vermehrte Belastung kann wiederum weitere Blockaden und somit eine Verschlechterung des Zustandes zur Folge haben.


Einsatzmöglichkeiten der Chiropraktik

  • Wirbelsäulentraumata
  • Spondylosen (Verknöcherungen an der Wirbelsäule)
  • Cauda Equina Syndrom (Kompression der Nervenwurzeln am Ende des Rückenmarks)
  • Diskopathien
  • Arthrosen
  • Wiederkehrende Analdrüsenentzündungen
  • Wiederkehrende Ohrenentzündungen
  • Inkontinenz
  • Unspezifische Lahmheiten
  • Bestehende irreversible Veränderungen (z.B. HD)
  • Sporthunde
  • Geriatrische Patienten (alte Tiere)

Die chiropraktische Behandlung

Die chiropraktische Behandlung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese über die Symptome und Auffälligkeiten des Tieres. Anschließend werden Haltung und Gangbild analysiert, sowie Muskelgruppen auf Verhärtungen und Schmerzhaftigkeit abgetastet. Nach Beurteilung der Beweglichkeit jedes einzelnen Gelenkes werden Blockaden lokalisiert und durch einen kurzen, schnellen Impuls, welcher mit den Händen oder Fingern ausgeführt wird, korrigiert. Dabei werden weder Bänder überdehnt, noch anatomische Grenzen überschritten. Bei den meisten Tieren zeigt sich nach ein bis vier Behandlungen eine sichtbare Besserung. Chronische Beschwerden erfordern meistens mehrfache Behandlungen, während akute Probleme in vielen Fällen schneller auf die Behandlung ansprechen.